Die Siemens AG ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung tätig ist. Das Unternehmen ist in rund 200 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit rund 320.000 Mitarbeitenden. Das Unternehmen existiert bereits seit mehr als 175 Jahren. Die Verantwortung für die Gesundheit der Beschäftigten hat dabei eine lange Tradition. Bereits 1888 stellte Werner von Siemens den ersten Werksarzt an, um die medizinische Versorgung der Mitarbeitenden zu verbessern. Heute wie damals geht es darum, arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken zu vermeiden und die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.
BGM Beispiel: Siemens AG
Das strategische Gesundheitsmanagement ist bei Siemens auf Konzernebene im Bereich Human Resources angesiedelt. Das Unternehmen unterstützt seine Mitarbeitenden in einem selbstbestimmten Umgang mit ihrer Gesundheit und gestaltet gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen. Dazu werden in fünf Themenbereichen – Gesunde Arbeitswelt, psychische Gesundheit, Bewegungsförderung, gesunde Ernährung und Medizinische Betreuung – vielfältige Konzepte und Programme entwickelt und umgesetzt.
Unter anderem hat das Unternehmen das unternehmensweite Programm Healthy and Safe @ Siemens ins Leben gerufen. Dieses begleitet die Standorte weltweit dabei, ein systematisches Gesundheitsmanagement zu etablieren. Gleichzeitig wird dadurch ein konzernweit einheitlicher Qualitätsstandard im Gesundheitsmanagement gesetzt. Bei dem Programm geht es darum, allen Mitarbeitenden “Raum und Möglichkeiten zu geben, sich selbst und andere besser zu führen, voneinander zu lernen, das Wohlbefinden im Blick zu haben und neue Wege bei Gesundheit und Sicherheit zu gehen.”
Seit einigen Jahren arbeitet Siemens an der Prävention von psychischen Belastungen. Neben dem bundesweit etablierten Angebot der Sozialberatung hat das Unternehmen weitere Aktivitäten initiiert, um die psychische Gesundheit von Beschäftigten zu verbessern. Ein großes Ziel dabei: Stigma abbauen. Denn: 70 Prozent der Menschen, die von einer psychischen Störung betroffen sind, erhalten aus Angst vor Stigmatisierung keine angemessene Therapie.
Mit der internen Kommunikationskampagne #breakingthesilence machte sich das Unternehmen für den Abbau von Stigmata stark. Teil der Aktion war unter anderem eine Filmreihe mit Mitarbeitenden, Führungskräften und Expert:innen, die Einführung des digitalen Informationsportals „Psychische Gesundheit“ sowie ein gamifiziertes, szenario-basiertes eLearning für Führungskräfte. Zudem fließen Fragen zur psychischen Gesundheit in die weltweite Mitarbeitendenbefragung ein.
Viele Siemens-Standorte haben individuelle Gesundheitsmaßnahmen eingeführt. Zum Beispiel das Werk im Schweizer Kanton Zug. Dort haben sie für alle Mitarbeitenden täglich fünf Minuten Fitness vor jedem Schichtbeginn eingeführt. Damit will der Standort typischen Beschwerden in der Fabrik vorbeugen. Etwa verkürzte Muskeln in Händen, Schultern und Nacken oder schmerzende Gelenke. Um das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu fördern, veranstaltete Zug interne Workshops für Führungskräfte zum Thema. Einige führten daraufhin neue Formate ein – etwa drei Minuten positives Feedback geben und nehmen. Zudem bot der Standorte Seminare, wie Beschäftigte kurze Achtsamkeitsmomente in ihr Leben und ihre Arbeit integrieren können – gegen Stress, Schmerzen und Depressionen.
Fotos © Siemens AG